10.3205/CPO000636
Heinkele, Christian
Christian
Heinkele
Basel, Türker
Türker
Basel
Weiss, Daniel
Daniel
Weiss
Rudack, Claudia
Claudia
Rudack
Case report: Lagerungsschwindel als Symptom eines Ependymoms des 4. Ventrikels
German Medical Science GMS Publishing House
2011
JournalArticle
610 Medical sciences; Medicine
2011-04-14
2011
de
urn:nbn:de:0183-cpo0006365
cpo000636
text/html
GMS Current Posters in Otorhinolaryngology - Head and Neck Surgery; 7:Doc47; ISSN 1865-1038
Einleitung: Der Lagerungsschwindel ist ein relativ häufiges Symptom in der HNO-Heilkunde. Differentialdiagnostisch zu einem benignen paroxysmalen Lagerungsschwindel sollte bei nicht eindeutigen Nystagmusformen in der Lage- und Lagerungsprüfung eine zentrale Genese in Betracht gezogen werden.
Kasuistik: Wir berichten über den Fall einer 32 jährigen Patientin, die in der HNO Klinik des Universitätsklinikums Münster wegen eines lagerungsabhängigen Schwindels vorgestellt wurde. Anamnestisch berichtete die Patientin über einen seit einer Woche bestehenden Lagerungsschwindel mit Übelkeit und Erbrechen. In unserer Diagnostik zeigte sich in der Lage- und Lagerungsprüfung sowie im Dix-Hallpike Manöver beidseits ein apogeotroper, nicht erschöpflicher Nystagmus ohne rotatorische Komponente. Die übrigen Befunde einschließlich Audiometrie, Kalorimetrie und Posturographie waren ohne einen pathologischen Befund. In einer konsiliarischen Vorstellung in der Neurologie konnten zunächst keine Hinweise auf eine zentrale Genese des Schwindels gesehen werden. Es wurde eine Kernspinntomographie des Schädels veranlasst, durch die eine Raumforderung im Bereich des 4. Ventrikels mit beginnendem Hydrocephalus occlusus festgestellt wurde. Die Patientin wurde erfolgreich durch die Kollegen der Neurochirurgie operiert. In der histologischen Aufarbeitung des Operationspräparats zeigte sich ein Ependymom WHO Grad II. Postoperativ kam es zum vollständigen Sistieren des Schwindels und der Übelkeit.
Schlussfolgerung: Bei Patienten mit unklarem Lagerungsschwindel und Nystagmen, die nicht eindeutig auf eine peripher-vestibuläre Genese hinweisen, sollte immer eine zentrale Ätiologie ausgeschlossen werden.
GMS Current Posters in Otorhinolaryngology - Head and Neck Surgery; 7:Doc47; ISSN 1865-1038