10.3205/CPO000682
Heider, Cornelia
Cornelia
Heider
Rahne, Torsten
Torsten
Rahne
Bieseke, Lars
Lars
Bieseke
Kösling, Sabrina
Sabrina
Kösling
Götze, Gerit
Gerit
Götze
Plontke, Stefan
Stefan
Plontke
Cochlear Implantation bei einseitiger traumatischer Ertaubung beim Kind
German Medical Science GMS Publishing House
2012
JournalArticle
610 Medical sciences; Medicine
2012-04-19
2012
de
urn:nbn:de:0183-cpo0006822
cpo000682
text/html
GMS Current Posters in Otorhinolaryngology - Head and Neck Surgery; 8:Doc29; ISSN 1865-1038
Die einseitige Taubheit stellt bei Kindern bisher keine Standardindikation zur Versorgung mittels Cochlear Implant dar. Wir berichten hier über die erfolgreiche Cochlear Implant-Versorgung eines Kindes bei traumatischer einseitiger Surditas.
Aufgrund eines Sturzes aus 4 m Höhe in ein trockenes Flussbett erlitt ein 8jähriges Kind eine Schläfenbeinfraktur mit Beteiligung der Labyrinthkapsel. Die klinische Untersuchung ergab ein Hämatotympanon, ein Spontannystagmus ins contralaterale Ohr sowie eine ipsilaterale Surditas. In der Computertomographie des Schläfenbeines zeigte sich eine kombinierte Felsenbeinlängs- und -querfraktur mit nach dorsal durch das Vestibulum ziehender Frakturlinie unter Beteiligung aller 3 Bogengänge und Lufteinschlüssen in der Cochlea. Es erfolgte die Hochdosis-Prednisolontherapie sowie die Tympanoskopie mit Abdeckung der Rundfenstermembran und ovalen Fensternische mit Bindegewebe sowie die Gehörgangsrevision.
Darunter kam es zu keiner subjektiven und objektiv messbaren Hörverbesserung, Hirnstammpotentiale waren bis zu einer Reizintensität von 100 dB nicht nachweisbar. In der daraufhin durchgeführten MRT des Schläfenbeines 5 Wochen posttraumatisch war von einer partiellen Fibrosierung des Labyrinthes auszugehen.
Nach ausführlicher interdisziplinärer Falldiskussion unter Berücksichtigung der Wünsche des Patienten und der Mutter erfolgte 6 Wochen posttraumatisch die Cochlear Implant-Operation. Die audiometrischen Kontrollen 4 Monate postoperativ ergaben eine Verbesserung des Sprachverstehens im Störgeräusch (Oldenburger Satztest).
Bei einseitiger Surditas mit drohender Obliteration der Cochlea, entzündlich oder traumatisch bedingt, sehen wir nach interdisziplinärer Abklärung auch bei Kindern die Indikation zur Versorgung mit einem Cochlea Implantat.
GMS Current Posters in Otorhinolaryngology - Head and Neck Surgery; 8:Doc29; ISSN 1865-1038