10.3205/CPO000698
Bender, Miriam
Miriam
Bender
Rustige, Lara
Lara
Rustige
Rettinger, Gerhard
Gerhard
Rettinger
Lindemann, Jörg
Jörg
Lindemann
Häufigkeit von Depression und Körperdysmorphophobie-Syndrom bei Patienten vor funktioneller Rhinochirurgie
German Medical Science GMS Publishing House
2012
JournalArticle
610 Medical sciences; Medicine
2012-04-19
2012
de
urn:nbn:de:0183-cpo0006984
cpo000698
text/html
GMS Current Posters in Otorhinolaryngology - Head and Neck Surgery; 8:Doc45; ISSN 1865-1038
Einleitung: Depression verschlechtert im Allgemeinen das Outcome medizinischer Interventionen. Auch das Körperdysmorphophobie-Syndrom (BDD, Body Dismorphic Disorder) hat einen negativen Einfluss auf die subjektive Zufriedenheit nach ästhetischen Operationen. Ziel dieser Studie war es, die Prävalenz von Depression und BDD vor funktionellen rhinochirurgischen Eingriffen zu bestimmen.
Methoden: Der Beck Depression Inventory (BDI) zur Erfassung von Depression (BDI≥10 von 63) und der Pisa Body Dysmorphic Symptoms Scale zur Messung von BDD (0-2 kein, 3-5 mäßiger, >5 starker Anhalt für BDD, Gesamtscore 10) wurden bei Patienten vor geplanter Septum- (SPL) bzw. Septorhinoplastik (SRP) prospektiv konsekutiv eingesetzt.
Ergebnisse: Von 201 Patienten konnten 174 Datensätze ausgewertet werden (105 Männer, 69 Frauen). Das Durchschnittsalter lag bei 34 Jahren (18- 76). Davon hatten 30 Patienten pathologisch erhöhte BDI Werte (17%). Bei 117 (67%) Patienten bestand kein Anhalt für BDD, bei 38 (22%) bzw. 19 Patienten (11%) lag ein mäßiger bzw. starker Anhalt für ein BDD vor. Bei insgesamt 23 Patienten (77%) mit Depression bestanden auch Anzeichen für BDD. Bei Patienten mit geplanter SRP waren die Werte des BDD Fragebogens im Vergleich zu Patienten vor SPL signifikant erhöht (Mittelwert SRP 3,0 vs. SPL 1,4, t-test p =0,001), beim BDI bestand kein signifikanter Unterschied (SRP 5,8 vs. SPL 5,0, t-test p =0,057).
Schlussfolgerung: Depression und BDD haben bei Patienten vor geplantem rhinochirurgischen Eingriff eine erhöhte Prävalenz im Vergleich zur Normalbevölkerung. Der Einfluss dieser Faktoren auf das Ergebnis einer Operation und die postoperative Patientenzufriedenheit muss noch untersucht werden. Eine psychiatrische Mitbeurteilung betroffener Patienten vor geplanter SRP ist anzustreben.
GMS Current Posters in Otorhinolaryngology - Head and Neck Surgery; 8:Doc45; ISSN 1865-1038