10.3205/HTA000084L
Tinnemann, Peter
Peter
Tinnemann
Stöber, Yvonne
Yvonne
Stöber
Roll, Stephanie
Stephanie
Roll
Vauth, Christoph
Christoph
Vauth
Willich, Stefan N.
Stefan N.
Willich
Greiner, Wolfgang
Wolfgang
Greiner
Zahnmedizinische Indikationen für standardisierte Verfahren der instrumentellen Funktionsanalyse unter Berücksichtigung gesundheitsökonomischer Gesichtspunkte
DIMDI
2010
Book
kraniomandibuläre Funktionsstörung
instrumentelle Funktionsanalyse
klinische Funktionsanalyse
CMD
Kosten-Effektivität
Zahn
Funktionsanalyse
Kiefer
Kiefergelenk
Gesundheitsökonomie
Kieferorthopädie
Instrumente
Diagnose
Fehlbelastung
Befunderhebung
Mund
zahnmedizinische Versorgung
kraniomandibuläre Störungen
Ökonomie
Zahnheilkunde
Zahnmedizin
Kosten und Kostenanalyse
Kosteneffektivität
610 Medical sciences; Medicine
2010-04-22
2010
de
urn:nbn:de:0183-hta000084L4
application/pdf
Schriftenreihe Health Technology Assessment (HTA) in der Bundesrepublik Deutschland; 101; ISSN 1864-9645
Hintergrund
Neben der klinischen Untersuchung und bildgebenden Verfahren werden instrumentelle Funktionsanalysen als Untersuchungsverfahren bei kraniomandibulären Funktionsstörungen (Fehlregulationen der Muskel- oder Kiefergelenkfunktion) durchgeführt. Die instrumentellen Funktionsanalysen sind derzeit nicht im Leistungskatalog der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) abrechnungsfähig und weisen ausgesprochene Praxisvariabilität auf.
Fragestellung
Im Rahmen dieser Arbeit soll auf der Basis der derzeitigen publizierten wissenschaftlichen Evidenz festgestellt werden, wie aussagekräftig (valide) die instrumentelle Funktionsanalyse zur Diagnose kraniomandibulärer Funktionsstörungen im Vergleich zu klassischen Untersuchungsverfahren ist; ob sich verschiedene Formen der instrumentellen Funktionsanalyse unterscheiden; ob dabei eine Abhängigkeit von anderen Faktoren besteht; und ob weiterer Forschungsbedarf besteht. Außerdem sollen die Kosten-Effektivität der instrumentellen Funktionsanalyse im Zusammenhang gesundheitspolitischer Entscheidungen analysiert werden sowie soziale, juristische und ethische Implikationen Beachtung finden.
Methodik
Die Literaturrecherche erfolgt in über 27 Datenbanken sowie per Handrecherche. Relevante Unternehmen und Institutionen werden bezüglich unveröffentlichter Studien angeschrieben. Einschlusskriterien sind (i) diagnostische Studien zur Indikation „kraniomandibuläre Funktionsstörung“, (ii) Vergleich zwischen klassischer und instrumenteller Funktionsanalyse, (iii) Publikationen ab 1990, (iv) Publikationen in Englisch oder Deutsch. Die identifizierte Literatur wird von zwei Wissenschaftlern hinsichtlich inhaltlicher Relevanz und methodischer Qualität beurteilt.
Ergebnisse
Systematische Datenbankrecherchen ergeben 962 Treffer. Als Volltexte werden 187 medizinische und ökonomische Publikationen bewertet. Die Beurteilung aller Publikationen ergibt, dass weder für die medizinischen noch für die gesundheitsökonomischen Fragestellungen Studien eingeschlossen werden können.
Diskussion
Die uneinheitliche Terminologie kraniomandibulärer Funktionsstörungen und instrumenteller Funktionsanalysen führt zu einer breiten Literatur- sowie zu einer umfangreichen Handrecherche. Da keine relevanten Ergebnisse zur Beantwortung der Validität der instrumentellen im Vergleich zur klinischen Funktionsanalyse gefunden werden, ist es nicht möglich, relevante Aussagen zu den Forschungsfragen zu treffen.
Schlussfolgerung
Studien, die die instrumentelle Funktionsanalyse zur Diagnose von kraniomandibulären Funktionsstörungen im Vergleich zur klinischen Funktionsanalyse beurteilen, fehlen. Die instrumentelle Funktionsanalyse ist gegenüber der klinischen als Referenzstandard bisher nicht systematisch und unabhängig validiert. Es ist unklar, ob die Durchführung einer instrumentellen neben einer klinischen Funktionsanalyse empfehlenswert zur Diagnostik von kraniomandibulären Funktionsstörungen ist. Es besteht weiterhin unbedingter Forschungsbedarf.
Schriftenreihe Health Technology Assessment (HTA) in der Bundesrepublik Deutschland; 101; ISSN 1864-9645