10.3205/HTA000085L
Dreier, Maren
Maren
Dreier
Borutta, Birgit
Birgit
Borutta
Stahmeyer, Jona
Jona
Stahmeyer
Krauth, Christian
Christian
Krauth
Walter, Ulla
Ulla
Walter
Vergleich
von Bewertungsinstrumenten für die Studienqualität von Primär- und Sekundärstudien zur Verwendung für HTA-Berichte im deutschsprachigen Raum
DIMDI
2010
Book
Validität von Ergebnissen
Bias (Epidemiologie)
Verzerrung, statistische (Epidemiologie)
Verzerrung, systematische (Epidemiologie)
Methoden, epidemiologische
Methodik, Evaluations-
Studienqualität
Studienbewertung
klinische Studien
Bewerungskriterien
Qualitätsbewertunginstrument
Qualitätsbewertung
Verzerrungspotenzial
Verzerrung
Bias
Validität
Confounding
Health Technology Assessment
HTA
systematische Übersichtsarbeiten
Gesundheitsökonomie
gesundheitsökonomische Studien
Checklisten
Skalen
Komponentenbewertung
Komponenten
Instrument
Studien
Interventionsstudien
Beobachtungsstudien
Diagnosestudien
Item
Metaanalyse-
Metaanalyse
Meta-Analyse
QBI
EBM
evidenzbasierte Medizin
Bewertungsqualität
Bewertungsinstrumente
Standard
Qualität
Wissenschaft
methodische Qualität
Epidemiologie
610 Medical sciences; Medicine
2010-06-09
2010
de
urn:nbn:de:0183-hta000085L1
application/pdf
Schriftenreihe Health Technology Assessment (HTA) in der Bundesrepublik Deutschland; 102; ISSN 1864-9645
Gesundheitspolitischer Hintergrund
Erkenntnisse aus wissenschaftlichen Studien bilden die Grundlage für evidenzbasierte gesundheitspolitische Entscheidungen.
Wissenschaftlicher Hintergrund
Zur Einschätzung der Glaubwürdigkeit von Studien sind Qualitätsbewertungen von Studien immanenter Bestandteil von HTA-Berichten (HTA = Health Technology Assessment) und systematischen Übersichtsarbeiten. Diese prüfen, inwieweit die Studienergebnisse systematisch durch Confounding oder Bias verzerrt sein können (interne Validität). Es werden Checklisten, Skalen und Komponentenbewertungen unterschieden.
Forschungsfragen
Welche Instrumente zur Qualitätsbewertung von systematischen Reviews, Interventions-, Beobachtungs-, Diagnose- und gesundheitsökonomischen Studien gibt es, wie unterscheiden sich diese und welche Schlussfolgerungen lassen sich daraus für die Qualitätsbewertung ableiten?
Methodik
Es wird eine systematische Recherche in einschlägigen Datenbanken ab 1988 durchgeführt, ergänzt um eine Durchsicht der Referenzen, der HTA-Berichte der Deutschen Agentur für Health Technology Assessment (DAHTA) sowie eine Internetrecherche. Die Literaturauswahl, die Datenextraktion und die Qualitätsbewertung werden von zwei unabhängigen Reviewern vorgenommen. Die inhaltlichen Elemente der Qualitätsbewertungsinstrumente (QBI) werden mit modifizierten Kriterienlisten, bestehend aus Items und Domänen spezifisch für randomisierte, Beobachtungs-, Diagnosestudien, systematische Übersichtsarbeiten und gesundheitsökonomische Studien extrahiert. Anhand der Anzahl abgedeckter Items und Domänen werden umfassendere von weniger umfassenden Instrumenten unterschieden. Zwecks Erfahrungsaustausch zu Problemen bei der praktischen Anwendung von Instrumenten wird ein Workshop durchgeführt.
Ergebnisse
Es werden insgesamt acht systematische, methodische Reviews und HTA-Berichte sowie 147 Instrumente identifiziert: 15 für systematische Übersichtsarbeiten, 80 für randomisierte Studien, 30 für Beobachtungs-, 17 für Diagnose- und 22 für gesundheitsökonomische Studien. Die Instrumente variieren deutlich hinsichtlich der Inhalte, deren Ausprägung und der Güte der Operationalisierung. Einige Instrumente enthalten neben Items zur internen Validität auch Items zur Berichtsqualität und zur externen Validität. Kein Instrument deckt alle abgefragten Kriterien ab. Designspezifisch werden generische Instrumente dargestellt, die die meisten inhaltlichen Kriterien erfüllen.
Diskussion
Die Bewertung von QBI anhand inhaltlicher Kriterien ist schwierig, da kein wissenschaftlicher Konsens über notwendige Elemente der internen Validität bzw. nur für einen Teil der allgemein akzeptierten Elemente ein empirischer Nachweis besteht. Der Vergleich anhand inhaltlicher Parameter vernachlässigt die Operationalisierung der einzelnen Items, deren Güte und Präzision wichtig für Transparenz, Replizierbarkeit, die korrekte Bewertung sowie die Interrater-Reliabilität ist. QBI, die Items zur Berichtsqualität und zur internen Validität vermischen, sind zu vermeiden.
Schlussfolgerungen
Es stehen unterschiedliche, designspezifische Instrumente zur Verfügung, die aufgrund ihrer umfassenderen inhaltlichen Abdeckung von Elementen der internen Validität bevorzugt zur Qualitätsbewertung eingesetzt werden können. Zur Minimierung der Subjektivität der Bewertung sind Instrumente mit einer ausführlichen und präzisen Operationalisierung der einzelnen Elemente anzuwenden. Für gesundheitsökonomische Studien sollten Instrumente mit Ausfüllhinweisen entwickelt werden, die die Angemessenheit der Kriterien definieren. Weitere Forschung ist erforderlich, um Studiencharakteristika zu identifizieren, die die interne Validität von Studien beeinflussen.
Schriftenreihe Health Technology Assessment (HTA) in der Bundesrepublik Deutschland; 102; ISSN 1864-9645