10.3205/HTA000094L
Dietl, Markus
Markus
Dietl
Korczak, Dieter
Dieter
Korczak
Versorgungssituation in der Schmerztherapie in Deutschland im internationalen Vergleich hinsichtlich Über-, Unter- oder Fehlversorgung
DIMDI
2011
Book
Akupunktur
Analgesie
Analgetika
Arbeitsausfall
Arzneimittel
bedarfsgerechte Versorgung
Behandlung
Beurteilung
Brustwirbelsäule
CCT
chronisch
chronischer Schmerz
cross over
crossover
cross-over
Cross-over-Studien
CT
Diagnose
doppel blind
doppelblind
doppel-blind
Doppelblindmethode
dreifach verblindet
EbM
Effektivität
Effizienz
einfach blind
einfachblind
einfach-blind
Einfachblindmethode
Entscheidungsfindung
Ethik
Evaluation
Evaluationsstudien
evidenzbasierte Medizin
Fehlversorgung
Forschungsartikel
Frühberentung
Genauigkeitsstudie
Gesundheit
Gesundheitsfinanzierung
Gesundheitsökonomie
gesundheitsökonomische Studien
Gesundheitspolitik
Gesundheitsversorgung
Grundrecht
Gutachtenbasierte Medizin
Health Technology Assessment
Hospiz
Hospizdienst
HTA
HTA Bericht
HTA-Bericht
integrierte Versorgung
Ischialgie
klinische Studie
klinische Studien
kontrollierte klinische Studie
kontrollierte klinische Studien
kontrollierte klinische Versuche
Kopfschmerz
Kosten
Kosten und Kostenanalyse
Kosteneffektivität
Kosten-Effektivität
Kostenkontrolle
Kostenminimierung
Kosten-Nutzen-Analyse
Kostenreduktion
Kostensenkung
Krankheitskosten
Krankmeldung
Krankschreibung
Kreuzschmerzen
Lebensqualität
Lendenwirbel
Lendenwirbelschmerzen
Medikamente
medizinische Beurteilung
medizinische Bewertung
medizinische Technologie
medizinische Versorgungskosten
Mensch
Metaanalyse
Meta-Analyse
Methoden
Methodik
Migräne
Modelle, ökonomische
Multicenter
multimodal
multimodales Versorgungsangebot
Multizenter
multizentrische Studien
Nackenschmerz
Ökonomie
Ökonomie, ärztliche
ökonomischer Aspekt
Opiat
palliativ
palliative Behandlung
Palliativmedizin
Palliativpersonal
Palliativpflege
Palliativtherapie
Palliativversorgung
Palliativpflegedienst
Peer review
Pflege
Pharmaökonomie
Placebo
Placeboeffekt
Plazebo
Plazeboeffekt
Plazebos
Prävention
Programmeffektivität
prospektive Studien
Psychotherapie
randomisierte klinische Studie
randomisierte kontrollierte Studie
randomisierte kontrollierte Studien
randomisierte Studie
randomisierte Zuordnung
randomisierter Versuch
Randomisierung
RCT
Recht
Rechte
Reha
Rehabilitation
Risikoabschätzung
Rückenschmerz
Rückenschmerzen
Schmerz
Schmerzambulanz
Schmerzen
Schmerzklinik
Schmerzkliniken
Schmerzlinderung
Schmerzmanagement
Schmerzmedikament
Schmerzmessung
Schmerzpatient
Schmerzstörung
Schmerztherapie
Schmerzversorgung
Schmerzzentrum
Schmerzzustand
Schmerzzustände
Schulterschmerzen
semiblinder Versuch
semi-blinder Versuch
semiverblindeter Versuch
semi-verblindeter Versuch
Sensitivität
somatoforme Störungen
Sozialmedizin
sozialökonomische Faktoren
Sozioökonomie
sozioökonomische Faktoren
sozio-ökonomische Faktoren
Spezifität
Spondylose
Sterbebegleitung
Sterben
Sterbende
systematische Übersicht
Technikfolgen-Abschätzung, biomedizinische
Technologie
Technologie, medizinische
Technologiebeurteilung
Technologiebewertung
Therapie
Übersichtsarbeit
Übersichtsliteratur
Überversorgung
Unterversorgung
Validierungsstudien
verblindet
verblindete Studie
verblindeter Versuch
Verblindung
Verhaltenstherapie
Versorgung
Versorgungsalltag
Versorgungsangebot
Versorgungsdefizit
Versorgungskosten
Vorsorge
Wirbelsäule
Wirbelsäulenleiden
Wirksamkeit
Zufall
zweifach verblindet
610 Medical sciences; Medicine
2011-04-19
2011
de
urn:nbn:de:0183-hta000094L0
application/pdf
Schriftenreihe Health Technology Assessment (HTA) in der Bundesrepublik Deutschland; 111; ISSN 1864-9645
Hintergrund
Der HTA-Bericht (HTA = Health Technology Assessment) befasst sich mit Über-, Unter- oder Fehlversorgung in der Schmerztherapie. Chronische Schmerzen sind insbesondere in Deutschland ein häufiger Grund für Arbeitsausfälle und Frühberentung. Daher stellen sie neben einer Einschränkung der Lebensqualität für die Betroffenen eine beachtliche ökonomische Belastung für die Gesellschaft dar.
Fragestellungen
Welche Erkrankungen sind in Bezug auf die Schmerztherapie besonders relevant? Wie gestaltet sich die sozialmedizinische Versorgungslage hinsichtlich Schmerzinstitutionen in Deutschland? Wie ist die sozialmedizinische Versorgungssituation in der Schmerztherapie im internationalen Vergleich? Welche Effekte, Kosten bzw. Kosteneffekte lassen sich hinsichtlich der Schmerztherapie auf der Mikro-, der Meso- und der Makroebene darstellen? Bei welchen sozialmedizinischen Leistungen im Rahmen der Schmerztherapie besteht Unter-, Fehl-, Überversorgung bezüglich der Mikro-, der Meso- und der Makroebene? Welche sich auf die Kosten und/oder Kosteneffektivität auswirkenden medizinischen und organisatorischen Aspekte sind bei der Versorgung von Schmerz/chronischem Schmerz besonders zu beachten? Welchen Einfluss haben die individuellen Bedürfnisse des Patienten (Mikroebene) in unterschiedlichen Situationen der Schmerzbelastung (z. B. Palliativsituation) auf die Meso- und die Makroebene? Welche sozialmedizinischen und ethischen Aspekte sind bei der angemessenen Versorgung chronischer Schmerzen in den einzelnen Ebenen besonders zu berücksichtigen? Ist die Berücksichtigung dieser Aspekte geeignet, eine Über-, Unter- oder Fehlversorgung zu vermeiden? Sind juristische Fragestellungen im Versorgungsalltag chronischer Schmerzpatienten, vor allem in der Palliativversorgung, berücksichtigt? Auf welcher Ebene kann durch geeignete Maßnahmen einer Über-, Unter- oder Fehlversorgung vorgebeugt, diese verhindert und/oder behoben werden?
Methodik
Es erfolgt eine systematische Literaturrecherche in 35 Datenbanken. Eingeschlossen werden Übersichtsarbeiten, epidemiologische und klinische Studien sowie ökonomische Evaluationen, die über die Schmerztherapie und insbesondere die Palliativversorgung in den Jahren 2005 bis 2010 berichten.
Ergebnisse
Insgesamt werden 47 Publikationen berücksichtigt. Es wird Unterversorgung bei Akupunktur, Über- und Fehlversorgung hinsichtlich Opiatverschreibung und Überversorgung bei unspezifischen Brust- und bei chronischen Lendenwirbelsäulenschmerzen (LBP) beobachtet. Die Ergebnisse zeigen den Nutzen und die Kosteneffektivität interdisziplinären Vorgehens sowie multiprofessioneller Ansätze, multimodaler Schmerztherapie und sektorenübergreifender integrierter Versorgung. Über die Versorgungslage im Hinblick auf das Angebot an schmerztherapeutischen und palliativmedizinischen Einrichtungen können nur grobe Richtwerte ermittelt werden, da die Datenlage völlig unzureichend ist.
Diskussion
Aufgrund der weit gefassten Fragestellung enthält der Bericht zwangsläufig verschiedene Zielgrößen und Studiendesigns, die sich teilweise qualitativ stark unterscheiden. Im palliativen Bereich gewinnen stationäre Hospize und Palliativstationen sowie ambulante Hospizdienste zunehmend an Bedeutung. Palliativmedizinische Versorgung gilt als Grundrecht aller Sterbenskranker.
Schlussfolgerung
Der HTA-Bericht zeigt trotz der relativ hohen Anzahl an Untersuchungen aus Deutschland massive Defizite in der Versorgungsforschung. Basierend auf den Untersuchungen lässt sich ein weiterer Ausbau der ambulanten Schmerz- und Palliativversorgung empfehlen. Für alle beteiligten Berufsgruppen sind Verbesserungen der Aus-, Fort- und Weiterbildung anzustreben. Es bedarf einer eigenständigen empirischen Untersuchung zur Ermittlung der Über-, Unter- und Fehlversorgung in der Schmerzversorgung.
Schriftenreihe Health Technology Assessment (HTA) in der Bundesrepublik Deutschland; 111; ISSN 1864-9645