10.3205/ZMA000708
Schauseil-Zipf, Ulrike
Ulrike
Schauseil-Zipf
Karay, Yassin
Yassin
Karay
Ehrlich, Roland
Roland
Ehrlich
Knoop, Kai
Kai
Knoop
Michalk, Dietrich
Dietrich
Michalk
Peer Teaching in der Pädiatrie - Evaluation eines studentischen Tutoriats im Blockpraktikum Kinderheilkunde
German Medical Science GMS Publishing House
2010
JournalArticle
Pädiatrie
praktische Fertigkeiten
Lehre
Tutoriat
Studentische Evaluation
studentische Selbsteinschätzung
610 Medical sciences; Medicine
2010-11-15
2010
de
urn:nbn:de:0183-zma0007082
zma000708
text/html
GMS Zeitschrift für Medizinische Ausbildung; 27(5):Doc71; ISSN 1860-3572
Hintergrund: Peer Teaching wird in der medizinischen Lehre erfolgreich als Unterrichtsinstrument eingesetzt. In der Klinik für Kinderheilkunde und Jugendmedizin und der Klinik für Kinderkardiologie der Universität zu Köln wurde in der ersten Hälfte des Sommersemesters 2008 ein Pilotprojekt durchgeführt, bei dem studentische Tutoren geschult wurden, um im Blockpraktikum (BP) Kinderheilkunde praktische Unterrichtsinhalte zu vermitteln. Ziel der vorliegenden Studie im WS 08/09 war es zu prüfen, ob das neue tutoren-gestützte Konzept im Vergleich zu einem konventionellen BP zu einer höheren Zufriedenheit bei den Studierenden und zu einer besseren Selbsteinschätzung der von ihnen erlernten praktischen Fertigkeiten führt.
Methodik: In einem einwöchigen Training wurden Studierende, die das BP Kinderheilkunde erfolgreich absolviert hatten, durch Assistenz- und Oberärzte der Kinderklinik zu Tutoren ausgebildet. Inhalt des Trainings waren pädiatrische Untersuchungstechniken, Kurzseminare über Didaktik und der Umgang mit Kindern, Eltern, Ärzten und Pflegepersonal. Untersucht wurden 109 Studierende im WS 2008/9, die das neu konzipierte BP mit studentischen Tutoren absolvierten. Als Kontrollgruppe dienten 45 Studierende, des Sommersemesters 2008, die ein ärztlich geleitetes BP auf den Stationen der Kinderklinik absolviert hatten. Anschließend wurden mittels eines Evaluations- Fragebogens die Zufriedenheit der Studierenden mit der Lehrveranstaltung bewertet und die Selbsteinschätzung der von ihnen erlernten praktischen Fertigkeiten dokumentiert.
Ergebnisse: Der Praxisbezug des BP, die gewonnene Sicherheit im Umgang mit Kindern, und die Betreuung durch die Assistenz- und Oberärzte der Klinik wurden in dem BP mit studentischen Tutoren signifikant besser beurteilt als in dem rein ärztlich geleiteten BP. Als sehr gut wurde der Einsatz der studentischen Tutoren bewertet. Die Selbsteinschätzung der erlernten Untersuchungstechniken war im BP mit Tutoren signifikant besser als im konventionellen Kurs. Für die erfolgreiche Durchführung eines studentischen Tutoriates sind eine gute Schulung der Tutoren und eine kontinuierliche Supervision durch die Ärzte der Klinik notwendig.
Schlussfolgerung: Die Vermittlung praktischer Lerninhalte durch studentische Tutoren verbesserte die Evaluation und die Selbsteinschätzung der Studierenden. Dieses Konzept kann als Modell eines erfolgreichen klinischen BP auch für andere klinische Disziplinen empfohlen werden.
GMS Zeitschrift für Medizinische Ausbildung; 27(5):Doc71; ISSN 1860-3572