10.3205/ZMA000729
Klement, Andreas
Andreas
Klement
Bretschneider, Kristin
Kristin
Bretschneider
Lautenschläger, Christine
Christine
Lautenschläger
Stang, Andreas
Andreas
Stang
Herrmann, Markus
Markus
Herrmann
Haerting, Johannes
Johannes
Haerting
Prävention und Gesundheitsförderung im Medizinstudium: Querschnittstudie zu Präferenzen, Haltungen und Vorkenntnissen von Studierenden
German Medical Science GMS Publishing House
2011
JournalArticle
Curriculum
Gesundheitsförderung
Prävention
interdisziplinäre Lehre
Evaluation
610 Medical sciences; Medicine
2011-02-04
2011
de
urn:nbn:de:0183-zma0007292
zma000729
text/html
GMS Zeitschrift für Medizinische Ausbildung; 28(1):Doc17; ISSN 1860-3572
Einleitung: Der interdisziplinäre Querschnittsbereich „Prävention und Gesundheitsförderung“(Q10) wurde durch die neue Ärztliche Approbationsordnung 2004 in die medizinische Ausbildung eingeführt. Für eine effektive Unterrichtskonzeption sind Bestands- und Bedarfsanalysen der Zielgruppe erforderlich. Bisher ist jedoch zu präventionsbezogenen studentischen Präferenzen für Unterrichtsformate, Haltungen und selbst eingeschätzten Vorkenntnissen im deutschen Sprachraum wenig bekannt. Unsere explorierende Querschnitts-Erhebung bietet hierzu erste Daten.
Methoden: Medizinstudierende (n=220) des fünften Studienjahres an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg wurden vor Absolvierung des Q10-Curriculums mittels standardisierter Fragebögen befragt. Schwerpunkte der Befragung waren Selbsteinschätzungen von fachspezifischen Vorkenntnissen, bevorzugte Unterrichts- und Leistungsnachweisformen sowie Bedeutungseinschätzungen von Präventionsthemen und Gesundheitsrisiken. Die Erhebungsinstrumente umfassten Mehrfachantwortmöglichkeiten, 5-Punkt-Likert-Skalen und offene Fragen.
Ergebnisse: Es konnten 94 Fragebögen (42% Rücklauf) ausgewertet werden. Prävention und Gesundheitsförderung wurden von 68% als „wichtig“ oder „sehr wichtig“ für die eigene ärztliche Tätigkeit gehalten. Die Befragten bevorzugten selbst bestimmte Lehr- und Lernstrategien und fallbezogene Unterrichtskonzepte und wünschten zu 78% überwiegend mündliche Leistungsnachweise. Eigene Vorkenntnisse zu präventionsrelevanten Themengebieten wurden niedrig eingeschätzt. Favorisiertes Lernziel war die Entscheidungsfindung im Arzt-Patienten-Verhältnis. Für die ärztliche Gesundheitsberatung wurden Lebensstilrisiken aus dem Bereich der Primärprävention und psychische Erkrankungen besonders häufig als „sehr wichtig“ eingeschätzt.
Fazit: Die studentische Relevanzeinschätzung des Themengebietes weist auf ein Motivationspotential hin, das durch eine geeignete Auswahl von Lehr- und Prüfungsformen für die effektive und praxisrelevante Vermittlung von Lehrinhalten nutzbar ist. Geringe Vorkenntnisse in der Selbsteinschätzung der Studierenden stellen besondere Anforderungen an die Unterrichtsentwicklung.
GMS Zeitschrift für Medizinische Ausbildung; 28(1):Doc17; ISSN 1860-3572