10.3205/ZMA000756
Hissbach, Johanna
Johanna
Hissbach
Klusmann, Dietrich
Dietrich
Klusmann
Hampe, Wolfgang
Wolfgang
Hampe
Reliabilität des Hamburger Auswahlverfahrens für Medizinische Studiengänge, Naturwissenschaftsteil (HAM-Nat)
German Medical Science GMS Publishing House
2011
JournalArticle
Studienbewerberauswahl Medizin
Externe Validität
Reliabilität
Studieneingangstest
610 Medical sciences; Medicine
2011-08-08
2011
de
urn:nbn:de:0183-zma0007562
text/html
GMS Zeitschrift für Medizinische Ausbildung; 28(3):Doc44; ISSN 1860-3572
Ziele: Die Universität Hamburg hat im Jahr 2005 begonnen, einen Naturwissenschaftstest zur Auswahl von Studienbewerbern zu entwickeln (Hamburger Auswahlverfahren für Medizinische Studiengänge, Naturwissenschaftsteil, HAM-Nat). Diese Studie ist ein weiterer Schritt, den HAM-Nat zu etablieren. Wir untersuchen
die Paralleltest- und Retest-Reliabilität, die Auswirkungen eines Chemiekurses auf die Testergebnisse, sowie die Übereinstimmung der Testergebnisse des HAM-Nat mit denen des Testmoduls „Naturwissenschaftliches Denken“, das inhaltlich und strukturell dem Modul „Medizinisch-naturwissenschaftliches Grundverständnis“ des Tests für Medizinische Studiengänge (TMS) entspricht.
Methoden: 316 Studienanfänger nahmen an der Studie in der Orientierungseinheit im Jahr 2007 teil. Sie bearbeiteten verschiedene Versionen des HAM-Nat, die jeweils aus alten Fragen (HN2006) und neuen Fragen (HN2007) bestanden. Nach vier Wochen bekam die eine Hälfte der Studienanfänger erneut den HAM-Nat, allerdings nur die 2007er Version; die andere Hälfte bekam das Modul „Naturwissenschaftliches Denken“. Innerhalb dieser 4 Wochen konnten die Studienanfänger an einem fünftägigen Chemiekurs teilnehmen.
Ergebnisse: Die Paralleltest-Reliabilitäten für die vier Testversionen lagen zwischen rtt=.53 und rtt=.67. Die Retest-Reliabilitäten der beiden 2007er Testhälften lagen bei rtt=.54 und rtt=.61. Die HAM-Nat Versionen HN2006 und HN2007 korrelierten mit dem Modul „Naturwissenschaftliches Denken“ zu r=.34 und r=.21. Studierende, die zwischen Test und Testwiederholung einen Chemiekurs absolviert hatten, verbesserten dadurch nicht ihre Testleistungen.
Schlussfolgerungen: Die Ergebnisse lassen erwarten, dass weitere Testversionen zu naturwissenschaftlichem Wissen ebenfalls keine hohe interne Konsistenz, Paralleltest-Reliabilität oder Retest-Reliabilität ergeben. Daher ist für den Aufbau einer Sammlung von Items, die austauschbar für die Erzeugung von Parallelversionen benutzt werden können, große Sorgfalt erforderlich. Das Testmodul „Naturwissenschaftliches Denken“ misst im Wesentlichen etwas anderes als der HAM-Nat. Die Tatsache, dass die Teilnahme an einem Chemiekurs keinen Effekt auf die Leistungen im Chemie-Teil des HAM-Nat hatte, ist vermutlich auf fehlende Abstimmung der Inhalte des Kurses mit dem Test zurückzuführen und auf die geringe Motivation der Studienteilnehmer, besonders zum zweiten Testzeitpunkt.
GMS Zeitschrift für Medizinische Ausbildung; 28(3):Doc44; ISSN 1860-3572